Der Schüleraustausch zwischen dem Comenius-Gymnasium und dem Lycée Henri Matisse in Cugnaux bei Toulouse hat eine lange Tradition. Die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Schulen werden von beiden Seiten intensiv gepflegt. So ist der Gruppenaustausch für Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen ein fester Bestandteil des Schuljahres.

24 Comenianerinnen und Comenianer aus den Klassen 9b und 9c hatten sich in diesem Schuljahr für den Frankreichaustausch angemeldet. Die Kosten für die 10-tägige Reise wurden fast vollständig durch das Erasmus+ Programm der Europäischen Union, für das das Comenius-Gymnasium akkrediert ist, übernommen.

Kaum hatten die Schülerinnen und Schüler die Steckbriefe ihrer „corres“, ihrer französischen Austauschpartnerinnen und -partner erhalten, nahmen sie auch schon über die sozialen Netzwerke Kontakt auf. Und als es dann am Abend des 13. März in Begleitung der Lehrkräfte Claudia Seidel und Lutz Seidel endlich losging, war die Vorfreude groß. Die lange Nacht im Bus war schnell vergessen, als die Gruppe am Donnerstagmorgen in Avignon einen Zwischenstopp einlegte und zum Frühstück die ersten pains au chocolat verzehrt wurden, die dort im Süden chocolatines heißen. Am Nachmittag kamen die Comenianer dann endlich in Cugnaux an, wo sie von ihren Gastfamilien schon freudig erwartet wurden. Am Freitagmorgen kamen die Deggendorfer Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihren Austauschpartnern zur Schule und erkundeten das Schulgelände mit dem großen Bibliotheksgebäude. Später lösten sie im Tandem mit ihren Austauschpartnern Rätsel in der Sprache des Partners und beim Vorlesen der Zungenbrecher gab es viel zu lachen. Danach standen ein Stadtspaziergang in Cugnaux und ein gemeinsames Mittagessen in der Schulmensa auf dem Programm. Das Wochenende verbrachten die Comenianer in ihren Gastfamilien. Bei frühlingshaftem Wetter machten sie mit ihnen Ausflüge in der Region. Ein beliebtes Ziel war dabei Carcassonne, wo sie die mit einer 3 km langen Wehrmauer umgebene mittelalterliche Festungsstadt besichtigten.

Am Montag machte sich die Gruppe auf nach Toulouse Blagnac, wo sie das Airbuswerk und das angeschlossene Flugzeugmuseum Aeroscopia besuchte. Der Blick in die Fabrikationshalle, in der sich die Endmontagelinie für den A 320 befindet, war eine tolles Erlebnis. Besonders interessant fanden die Comenianer, dass Airbus ein echtes europäisches Projekt ist, weil die in Toulouse verbauten Teile aus Deutschland, Großbritannien und Spanien kommen.

Am Dienstag erkundeten die Comenianer das Stadtzentrum von Toulouse. Ein besonderes Erlebnis war dabei die Fahrt mit der über 3 km langen Stadtseilbahn, die seit 2022 die Universität Paul Sabatier mit dem Krankenhaus Rangueil-Louis Lareng und dem Krebsforschungszentrum Lise Enjalbert verbindet. Am Nachmittag machten sich die jungen Deutschen und Franzosen bei fast sommerlichen Temperaturen auf zu einer Stadtrallye, bei der sie gemeinsam mit ihren Austauschpartnern die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der schönen Stadt an der Garonne entdeckten.

Das Highlight der Reise stand am Mittwoch auf dem Programm: ein Ausflug nach Collioure ans Mittelmeer. Auch wenn der Ostwind an diesem Tag etwas kühler war,  konnten die Comenianer einen herrlichen Tag in dem malerischen Küstenort verbringen, den berühmte Maler wie Henri Matisse, Georges Braque und Pablo Picasso als Motiv gewählt haben.

Am Donnerstagvormittag hatten die Comenianer noch Gelegenheit den Unterricht an der Partnerschule zu besuchen. Anschließend trafen sich die Austauschpartner noch zu einem Projekt, bei dem sie sich mit den gemeinsamen Werten deutscher und französischer Jugendlicher beschäftigten. Bei der anschließenden Präsentation stellten sie fest, dass sie sehr vieles verbindet.

Am Nachmittag machten sich die Schülerinnen und Schüler des Comenius-Gymnasiums schließlich auf den Heimweg. Beim Abschied von den neuen französischen Freunden gab es viele Tränen. Die Comenianer freuen sich schon auf den Besuch der französischen Gruppe im Juni.

Nach einer langen Fahrt mit einem kurzen Zwischenstopp in Nîmes, wo sie einen Blick auf den römischen Tempel Maison Carrée und das Amphitheater werfen konnten, kamen die Comenianer müde, aber reich an neuen Erfahrungen und Eindrücke am Freitagmorgen in Deggendorf an.

Claudia Seidel