Als Motto haben sich die 87 Abiturientinnen und Abiturienten des Comenius-Gymnasiums den Namen eines bekannten Streaming-Dienstes gewählt und so gestaltete sich wie in jeder guten Serie die letzte Staffel besonders dramatisch für die jungen Leute: „Ihr werdet noch euren Enkeln davon erzählen, wie ihr euer Abitur mit Abstandsregeln und Mund-Nasen-Schutz geschrieben habt“, betonte stellvertretender Schulleiter Stefan Kayser in seiner Begrüßung. Und auch die Feierstunde als solche war natürlich auch anders als in „normalen“ Jahren: Es gab keine große gemeinsame Abschlussfeier und kein gemeinsames Jahrgangsfoto, sondern für jede der vier 12. Klassen eine schlichte Zeugnisverleihung.
Allerdings ließen es sich die Abiturienten nicht nehmen, trotz Maske in festlichem Anzug und feierlichen Cocktailkleidern ihre Schulzeit zu beenden. Auch einen Händedruck des Schulleiters und der zuständigen Oberstufenkoordinatoren Günther Zillner und Christoph Birkmann gab es in diesem Schuljahr nicht. „Ihr könnt besonders stolz auf eure bestandene Reifeprüfung sein, wozu ich euch ganz herzlich gratuliere“, lobte der kommissarische Schulleiter. Für alle, besonders auch die Eltern der Abiturienten, sei die Situation eine große Herausforderung und auch Belastung gewesen. „Sie haben maßgeblich dazu beigetragen, Ihren Kindern den Rücken freizuhalten und sie zu unterstützen, damit sie gut durch diese Zeit kommen“, dankte Stefan Kayser den Eltern. Weiterhin dankte der den Lehrkräften, den Kollegen in der Schulleitung und den beiden Oberstufenkoordinatoren, die trotz wechselnder Bedingungen alle organisatorischen Herausforderungen hervorragend gemeistert.
Auch die traditionelle Rede der Abiturienten fiel coronabedingt aus. Stattdessen ließen sie im Rahmen eines etwa zehnminütigen Films ihre Schulzeit am Comenius Revue passieren. Verwiesen wurde auf prägnante Stationen wie die Wahl der zweiten Fremdsprache, der Ausbildungsrichtung, den Schüleraustausch mit Frankreich, China und England sowie die Studienfahrten in der 11. Klasse. Sie dankten den Lehrern für die Unterstützung, gerade auch bei Rückschlägen. „Wir werden weiter aus unseren Fehlern lernen“, versprach Katharina Gruber, die stellvertretend für die Abiturienten durch den Film führte. „Wir stehen hier nun als mündige Bürger und Abiturienten“, betonte sie. Weiterhin galt der Dank der Abiturienten den Oberstufenkoordinatoren, der Schulleitung sowie den Mitarbeitern im Sekretariat und den Hausmeister-Ehrpaaren.
Oberstufenkoordinator Günther Zillner gratulierte in einer tollen Rede seinem Abitur-Jahrgang zur bestandenen Reifeprüfung. Er verglich seine Schüler gemäß des von ihnen gewählten Mottos mit Hauptdarstellern in einer Serie und bedankte sich dafür, dass sie in dieser Staffel unaufgeregt und ruhig mitgegangen seien. „Wer hätte zu Beginn von 12/2 ahnen können, dass die letzten Folgen eurer finalen Staffel so dramatisch und anders werden würden“, hob er hervor. „Ständig musste das Drehbuch umgeschrieben werden und ihr habt flexibel und verständnisvoll darauf reagiert“. Als Beispiel nannte er entfallene Highlights wie den Abiturstreich, den Abiball, den Gottesdienst und den Sektempfang. Auf einmal sei sogar das Abitur selbst in Frage gestanden. Aber alles hat geklappt und es hat auch gut geklappt. Mit einem Gesamtschnitt von 2,30 sei das Ergebnis exakt das gleiche wie im Vorjahr. „Viele von euch profitierten von der Günstigerregelung und davon, nicht mehr auf Klausuren lernen zu müssen, die persönliche Vorbereitungszeit war so lange, wie in keinem anderen Jahrgang zuvor“, betonte Zillner. Allerdings habe manchen auch die Lehrkraft gefehlt, die Druck aufbaut, damit man zum Lernen den inneren Schweinehund überwindet. Zum Glück hatte diese Staffel ein Happy End. Insgesamt viermal konnte die Traumnote 1,0 erreicht werden, dies schafften Luka Ott, Pia Bisani, Bich Thuy Nguyen und Lisa Umbricht. Zillner bedankte sich auch bei den Lehrkräften, der Schulleitung, den Eltern für die gute Zusammenarbeit und die Unterstützung. „Ich hoffe, auf euch kommen jetzt viele gute Zeiten zu“, wünschte Günther Zillner seinen Abiturienten. „Benutzt euren nachgewiesenen Verstand und begegnet Rassismus und Ausgrenzung engagiert und seid weltoffen und neugierig auf die Dinge, die da kommen mögen“, gab er seinem Jahrgang zum Abschluss mit auf den Weg.