Nach lan­ger Pau­se war es wie­der soweit: Kul­tur- und Schü­ler­aus­tausch nach Chi­na. Wir flo­gen mit 19 Schü­le­rin­nen und Schü­lern in Beglei­tung von Schul­lei­ter Peter Schar­nagl, StRin Regi­na Zim­mer­mann und Ben­ja­min Kohn vom Münch­ner Flug­ha­fen über Abu Dabi nach Shang­hai. Dort ange­kom­men, wur­den wir von Herrn Wu und zwei Dol­met­sche­rin­nen herz­lich begrüßt. Ein von der Schu­le orga­ni­sier­ter Bus fuhr uns nach Shan­gyu zur Chun­hui Midd­le School. Nach einer groß­ar­ti­gen Begrü­ßung durch den Schul­lei­ter und das gesam­te Leh­rer­kol­le­gi­um wur­den die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ihren Gast­fa­mi­li­en zugeteilt.

Die ers­te Woche waren unse­re Schü­le­rin­nen und Schü­ler in den Gast­fa­mi­li­en Zuhau­se. Dort lern­ten sie die Fami­lie und Kul­tur, das Essen und nahe Aus­flug­zie­le ken­nen. Eini­ge wur­den auch den Groß­el­tern vor­ge­stellt und hat­ten Gele­gen­heit in der Fami­lie etwas kochen zu ler­nen. Vor­mit­tags war Unter­richt orga­ni­siert, bei dem unse­re Schü­le­rin­nen und Schü­ler Eng­lisch, Thai Chi, Auf­bau und Bedeu­tung einer chi­ne­si­schen Oper, Werk­un­ter­richt und vie­len ande­ren Fächern bei­woh­nen konn­ten. Auch Koch­un­ter­richt, bei dem gelehrt wur­de selbst Nudeln zu machen, oder Dum­plin­ge zu füh­len und zu dämp­fen, gehör­te dazu. Zudem orga­ni­sier­te die Schu­le die Mög­lich­keit, den Weg des Grü­nen Tees zu erle­ben. Hier­zu wur­de den Schü­le­rin­nen und Schü­lern ein Tee­feld gezeigt, auf dem sie selbst eini­ge Tee­blät­ter ern­ten und sam­meln konn­ten. Im Anschluss dar­an wur­de gezeigt, wie die Tee­blät­ter heut­zu­ta­ge getrock­net und indus­tri­ell ver­ar­bei­tet wer­den. Auch wur­de eine meh­re­re hun­dert Jah­re alte, tra­di­tio­nel­le Wei­se der Tee­blatt­ver­ar­bei­tung gezeigt, wel­che eini­ge der Schü­le­rin­nen und Schü­ler selbst aus­pro­bie­ren konn­ten. Nach­mit­tags war frei­es Pro­gramm mit der Familie.

Nach einer trä­nen­rei­chen Ver­ab­schie­dungs­ze­re­mo­nie fuh­ren wir mit dem Bus zurück nach Shang­hai, wo uns unser Tour­gui­de Jacky erwartete.

Die zwei­te Woche war eine groß­ar­ti­ge Rund­rei­se, geprägt von aller­lei Erleb­nis­sen. Das ers­te Ziel war der Wun­der­vol­le Yu-Gar­ten in Shang­hai, wel­cher 1559 von einem sehr hohen Beam­ten der Ming Dynas­tie als Pri­vat­gar­ten für sei­ne Eltern ange­legt wor­den ist. Der Gar­ten beinhal­tet meh­re­re tra­di­tio­nel­le Tee­häu­ser und Hal­len sowie schön ange­leg­te Stein- und Pflan­zen­gär­ten in einer Gesamt­grö­ße von über zwei Hektar.

Nach einem stär­ken­den Mahl mit tra­di­tio­nel­ler Küche wur­den uns die Wol­ken­krat­zer wie der Shang­hai Tower und ande­re beein­dru­cken­de Wol­ken­krat­zer gezeigt. Mit dem Auf­zug nach oben konn­ten wir eine ein­ma­li­ge Aus­sicht über Shang­hai genie­ßen. Im Anschluss hat­ten wir eine Stun­den Auf­ent­halt in der Innen­stadt Shang­hais für Shop­ping und anschlie­ßen­dem MEETINGPIONT. Eines muss hier unbe­dingt gesagt wer­den: Zu aller Zeit konn­ten wir uns auf jeden ein­zel­nen unse­rer Schü­le­rin­nen und Schü­ler ver­las­sen. Sowohl auf die guten Manie­ren als auch auf die Pünkt­lich­keit und Zuver­läs­sig­keit. Unse­rer­seits hier noch­mal ein gro­ßes Lob an alle! Am Abend check­ten wir in unser ers­tes Hotel ein, in dem ein Robo­ter, der Essen lie­fert, bei den Schü­le­rin­nen und Schü­lern gro­ße Begeis­te­rung aus­lös­te. Der zwei­te Tag in Shang­hai war von wei­te­ren Sight­see­ing-Zie­len und einem gigan­ti­schen Ein­kaufs­zen­trum geprägt. Am Abend ging es mit dem Über­nacht­zug nach Xi‘An.

Nach einer mehr oder weni­ger lan­gen Nacht fuh­ren wir vom Bahn­hof mit dem Bus zu einem Restau­rant, um anschlie­ßend die Aus­gra­bung der Ter­ra­kot­ta­ar­mee zu besich­ti­gen. Das Mau­so­le­um Qin Shi­huang­dis ist eine Grab­an­la­ge, wel­che im Jahr 246 v.Chr. gebaut wur­de. Die Ter­ra­kot­ta Krie­ger sind hier wohl die bekann­tes­te Grab­bei­ga­be des Kai­sers. Auch hier hat­ten wir unse­ren Gui­de Jacky dabei und nur für die­ses Aus­flugs­ziel einen wei­te­ren Gui­de. Sie erklär­te uns sehr vie­le span­nen­de Detail zu der Aus­gra­bung, der Restau­rie­rung der Krie­ger­fi­gu­ren, der unter­schied­li­chen Dar­stel­lun­gen und Bau­wei­sen die­ser. Das Gelän­de der Aus­gra­bung ist rie­sig, sodass wir mit klei­nen Bus­sen zwi­schen den Sehens­wür­dig­kei­ten, dem Muse­um und ande­ren Zie­len fah­ren muss­ten. Im Anschluss fuh­ren wir mit dem Bus Essen und dann zu einer der berühm­tes­ten Stra­ßen in Xi‘An: der Mus­lim Stra­ße. Bun­te Neon­ta­feln, über­all tra­di­tio­nel­les Street Food, sowie tol­le Pago­den zeich­nen die­sen Ort aus. Im Anschluss gin­gen wir in unser Hotel.

Der zwei­te Tag in Xian ging früh­mor­gens los. Wir beka­men die gro­ße Wild­gangs­pa­go­de, eine bud­dhis­ti­sche Tem­pel­an­la­ge gezeigt. Hier wur­de uns der bud­dhis­ti­sche Glau­be und ver­schie­de­ne Mög­lich­kei­ten gezeigt, wie die Men­schen hier zu den Göt­tern beten kön­nen. Auch eini­ge Schü­le­rin­nen und Schü­ler zeig­ten sich tief beein­druckt und ehr­fürch­tig bei die­sem atem­be­rau­ben­den Anblick. Nach einem aus­gie­bi­gen Essen bei tra­di­tio­nel­ler Küche, bei der alle immer mit Stäb­chen aßen, ging es wei­ter zur Stadt­mau­er von Xi‘An. Das Süd­tor und das Nord­tor sind die jewei­li­gen Ein­gän­ge in die Innen­stadt. Die Mau­er dien­te in der Anti­ke als Ver­tei­di­gungs­an­la­ge. Je nach Him­mels­rich­tung konn­te man fest­stel­len, dass sich die Figu­ren an den Later­nen änder­te, eini­ge der Wach­tür­me konn­te man anse­hen und auf der Mau­er spa­zie­ren gehen. Am Abend fuh­ren wir mit dem Über­nacht­zug nach Bei­jing, bes­ser bekannt als Peking.

Am ers­ten Tag in Peking wur­de uns einer der archi­tek­to­nisch schöns­ten Orte gezeigt, der Som­mer­pa­last am See. Die Bau­wei­se und detail­lier­ten Ver­zie­run­gen und Bema­lun­gen sind ein­zig­ar­tig. Die­ser legen­den­um­wo­be­ne Ort gip­fel­te mit der Besich­ti­gung eines Boo­tes aus Mar­mor. Nach die­sem wun­der­vol­len Ort reis­ten wir mit dem Bus zu dem Künst­ler­vier­tel. Auch hier hat­ten wir eini­ge Stun­den Auf­ent­halt zu frei­er Besich­ti­gung. Den Abschluss des Tages bil­de­te, bevor wir in unser Hotel kamen, das mon­go­li­sche Vier­tel mit sei­ner eige­nen Bau­wei­se und Archi­tek­tur. Auch hier konn­ten wir alles frei auf uns wir­ken las­sen und hat­ten etwas Zeit für Shop­ping und kul­tu­rel­le Eindrücke.

Das Olym­pia­ge­län­de mit dem bekann­ten Vogel­nest war der Beginn von Tag zwei. Das Natio­nal­sta­di­on wur­de 2008 vor den Olym­pi­schen Som­mer­spie­len eröffnet.

Die gro­ße Mau­er ist natür­lich ein Muss für jeden, der ein­mal nach Chi­na kom­men kann. Die ins­ge­samt 22.000km lan­ge Mau­er ist mehr als 2500Jahre alt und beein­druckt nicht nur durch ihre Grö­ße und Unend­lich­keit. Wir hat­ten meh­re­re Stun­den Auf­ent­halt, die in Sum­me nicht gereicht haben, um das Erleb­te wirk­lich ver­in­ner­li­chen zu kön­nen. Die­ses High­light in die Mit­te von Tag zwei in Peking zu set­zen war ein vol­ler Erfolg.

Anschlie­ßend stand der Him­mels­pa­last, der Platz des Frie­dens und die Ver­bo­te­ne Stadt auf dem Pro­gramm. Ein sehr straf­fes Pro­gramm für unse­ren letz­ten Tag in Chi­na. Auch hier über­wäl­tig­te die pure Grö­ße der Bau­wer­ke und die Ver­spielt­heit der Archi­tek­tur. Nach die­sem Pro­gramm ging es wie­der nach Hau­se. die meis­ten Schüler*innen wären ger­ne län­ger geblie­ben, waren aber nach dem Flug von Peking über Abu Dabi nach Mün­chen sehr froh wie­der da zu sein.

Ben­ja­min Kohn