Das fran­zö­si­sche „repas gas­tro­no­mi­que“ bestehend aus Apé­ri­tif – entrée (= Vor­spei­se) – plat prin­ci­pal (= Haupt­ge­richt) – fromage (= Käse) – des­sert – digé­s­tif (= Ver­dau­ungs­schnaps) wur­de 2011 von der UNESCO zum imma­te­ri­el­len Welt­kul­tur­er­be erklärt. Wir Deut­schen benei­den die Fran­zo­sen oft um die­ses wich­ti­ge Ele­ment ihres „savoir-viv­re“, ihrer Lebensart.

Ziel des P‑Seminars Fran­zö­sisch unter der Lei­tung von Clau­dia Sei­del war es, ein fran­zö­si­sches Menü mit meh­re­ren Gän­gen in die bay­ri­sche Küche zu über­set­zen. Eine sehr wich­ti­ge Rol­le bei der Umset­zung des Pro­jekts spiel­te der exter­ne Part­ner Küchen­chef Mar­kus Schwei­zer vom Zen­ger Dorf­wirt in Neu­hau­sen, Gemein­de Offen­berg. Er war sofort begeis­tert von der Idee des P‑Seminars und unter­stütz­te tat­kräf­tig bei der Zusam­men­stel­lung des Menüs und der Beschaf­fung der regio­na­len und sai­so­na­len Zuta­ten. Von Anfang an war für ihn klar, dass die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer des P‑Seminars unter sei­ner Anlei­tung das Menü in sei­ner Küche kochen soll­ten und er dem Semi­nar für die­sen beson­de­ren Abend sei­nen Sta­del zur Ver­fü­gung stel­len wür­de. Also wur­den Ein­la­dun­gen ent­wor­fen und ver­teilt, die Gäs­te­lis­te zusam­men­ge­stellt, eine Menü­kar­te designt, Ideen für die Tisch­de­ko­ra­ti­on gesam­melt und vie­les mehr.

Schon im April wur­den die P‑Seminar Teil­neh­mer von Herrn Schwei­zer in sei­ne Pro­fi-Küche in Neu­hau­sen ein­ge­führt. Und am Frei­tag, den 21. Juni war es dann so weit. Schon ab 9.30 stan­den die 12 Schü­le­rin­nen und Schü­ler aus den Klas­sen 11 a/b/c in der Küche. Es gab viel zu schnip­seln: Erd­bee­ren, Zwie­beln, Lauch, Peter­si­lie, Papri­ka, Karot­ten, Sel­le­rie etc. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler durf­ten aber auch ganz neue Din­ge aus­pro­bie­ren: Blät­ter­teigtar­te aus­ste­chen und backen, Kar­tof­fel­stroh vor­be­rei­ten, Koral­len­chips für die Deko her­stel­len, Crè­me cara­mel zube­rei­ten und vie­les mehr.  Neben­bei hal­fen die Semi­nar­teil­neh­mer bei der Zube­rei­tung der Gerich­te für die Mit­tags­gäs­te im Restau­rant. Und dann muss­te natür­lich viel Geschirr gespült wer­den. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler wur­den von Herrn Schwei­zer und sei­nem Küchen­team gedul­dig in alle Arbeits­schrit­te ein­ge­führt und mit viel Humor ange­lei­tet. So konn­ten sie viel Neu­es aus­pro­bie­ren und lernen.

Ab 18.00 begrüß­te ein Emp­fangs­ko­mi­tee die rund 70 Gäs­te, zu denen auch Schul­lei­ter Peter Schar­nagl und sei­ne Frau zähl­ten, mit einem erfri­schen­den Pfir­sich-Gre­na­di­ne-Apé­ri­tif und beglei­te­te sie zu ihren Plät­zen. Um 19.00 Uhr stell­ten die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer dann den Gäs­ten ihr Pro­jekt vor und bedank­ten sich ganz herz­lich bei ihrem exter­nen Part­ner Herrn Mar­kus Schwei­zer. Als ers­te Vor­spei­se wur­de dann eine in Rote Bee­te gebeiz­te Lachs­fo­rel­le mit Blät­ter­teigtar­te und Limet­ten­schmand ser­viert. Dar­auf folg­te eine Kar­tof­fel-Lauch-Sup­pe mit Joghurt und Karot­ten­stroh. Der Haupt­gang bestand aus einem Bau­ern­gig­gerl in Rot­wein-Gemü­se-Soße mit Kar­tof­fel­gra­tin. Zum krö­nen­den Abschluss gab es als Des­sert eine klas­si­sche Crè­me cara­mel mit Erd­beer­sor­bet und fri­schen Erd­bee­ren. Natür­lich gab es für die Vege­ta­ri­er und Vega­ner unter den Gäs­ten eine vega­ne Vari­an­te z.B. mit Kohl­ra­bicar­pac­cio als Vor­spei­se und Bul­gur­pflan­zerl als Haupt­ge­richt. Die Gäs­te aus der Schul­fa­mi­lie des Come­ni­us-Gym­na­si­ums waren begeis­tert von der Zusam­men­stel­lung des Menüs, der pro­fes­sio­nel­len Zube­rei­tung, dem schö­nen Ambi­en­te und vor allem von der Aus­dau­er und dem Enga­ge­ment der Come­nia­ne­rin­nen und Come­nia­ner. Zum Gelin­gen des beson­de­ren Abends im fest­lich deko­rier­ten Sta­del des Zen­ger Dorf­wirts trug auch die musi­ka­li­sche Umrah­mung durch das Trio Chao­ti­co (Tobi­as Scho­ber, Kla­ri­net­te; Mar­kus Graul, Key­board, Akkor­de­on; Lutz Sei­del, Gitar­re) bei, das die Gäs­te mit fran­zö­si­schen Chan­sons erfreu­te. Die Semi­nar­teil­neh­me­rin­nen und Semi­nar­teil­neh­mer woll­ten ihr Pro­jekt auch mit einem wohl­tä­ti­gen Zweck ver­bin­den und sam­mel­ten an die­sem Abend Spen­den für die Deg­gen­dor­fer Tafel, die bedürf­ti­ge Deg­gen­dor­fer Bür­ger unter­stützt. Zusam­men mit dem Erlös aus einem Kuchen­ver­kauf der Klas­se 11b im letz­ten Schul­jahr kön­nen über 600 Euro an die Deg­gen­dor­fer Tafel über­ge­ben werden.

Clau­dia Seidel