Bei seinem Besuch in der Heimat wollte Herr Dr. Martin Leitl, wie er selbst zur Einführung sagte, seinem ehemaligen Gymnasium wieder etwas zurückgeben. Was er hier an Ausbildung genossen hatte und ihn dann hinaus in die Welt führte, ganze sieben Mal in die Antarktis, stellte er in einem äußerst anschaulichen und beeindruckenden Vortrag den Schülerinnen und Schülern der beiden aktuellen Geographie-Kurse der Q12 vor.

Der Arzt und Bergführer verweilte jeweils den dortigen Sommer über auf der Südhalbkugel auf den deutschen bzw. belgischen Forschungsstationen in der Antarktis. Von Kapstadt in Südafrika steigt er im Spätherbst in Flipflops bei ca. 25°Celsius in das Flugzeug und landet in kompletter Antarktis-Kleidung bei 35 Grad kälteren Temperaturen auf einer Eispiste. Von dort geht es entweder auf die deutsche Neumayer-Forschungsstation oder auf die belgische, welche als „Zero Emission“-Station konzipiert ist, das heißt, die Energieversorgung läuft dort autark mittels Wind -und Sonnenenergie, was laut Leitl mit etwas weniger Komfort verbunden aber der deutlich konsequentere Ansatz hinsichtlich der Klimaproblematik sei. Dort arbeitet die gesamte Stammcrew, bestehend aus ca. 15 Personen (zudem ca. 30 Forscher), meist sieben Tage die Woche, um die Forschungsstation zu betreiben bzw. die Forschungsprojekte und -expeditionen möglich zu machen. Gelegentlich bleibt der Sonntag frei, an welchem man dann Zeit für Ausflüge in die nähere Umgebung hat und zum Beispiel Kaiserpinguine beobachten kann. Gerade letztere begeisterten die Zuhörer bei einem kurzen Filmbeitrag von Hr. Leitl. Angesichts der globalen Erwärmung sieht der Referent grundsätzlich eine Abnahme des Eises in der Antarktis, wobei aber regional durchaus zwischen der West- und Ostantarktis unterschieden werden muss. Auf die abschließenden Fragen der Schülerinnen und Schüler, was zum Beispiel mit Schwerverletzten auf der Antarktis passiert, hatte Hr. Leitl stets passende Antworten parat. Selbstverständlich müsse man sich vor Reiseantritt auch medizinischen Tests unterziehen, um die Gefahr zu minimieren. Für ihn ist es diesen November wieder so weit, seine achte Forschungsexpedition   in der Antarktis anzutreten und er hatte sogar noch ein sehr interessantes Angebot für die Zuhörer dabei. Wenn es klappt, wird er im Januar eine Liveschaltung aus der Antarktis mit den Geographie-Kursen am Comenius-Gymnasium probieren, um seine Eindrücke hautnah vermitteln zu können! Das war den Zuhörern einen riesigen Applaus wert und die beteiligten Lehrkräfte Frau Eisenreich und Frau Englmeier bedankten sich mit Geschenken der Schule bzw. aus der Heimat bei Hr. Leitl für den sehr gelungenen Vortrag in der Hoffnung, dass man sich bald wieder sieht!!!

Birgit Englmeier