Am Mittwoch, den 3. April konnte die Schulfamilie des Comenius-Gymnasiums abends ein Debüt erleben: auf Einladung des Oberbürgermeisters Dr. Moser fand das traditionelle Frühjahrskonzert zum ersten Mal im historischen Rathaussaal des alten Rathauses statt. Der stellvertretende Schulleiter Stefan Kayser begrüßte die zahlreichen Besucher, die den historischen Saal restlos füllten. Unter ihnen befand sich auch 2. Bürgermeister Günter Pammer, der in seinem Grußwort die Freude darüber ausdrückte, dass die Zuhörer und er den eigens für diesen Saal erworbenen Steinway-Flügel im Verlauf des Konzerts hören werden. Er erklärte, dass die Stadt Deggendorf dieses Instrument zu einem „Schnäppchenpreis“ angeboten bekommen hat, was sich als absoluter Glücksfall für Veranstaltungen im historischen Rathaussaal herausstellen dürfte.
Beim Frühjahrskonzert stehen die solistischen Darbietungen im Vordergrund. Trotzdem ließ es sich eine Abordnung des Orchesters mit Katharina Orth (Violine), Hannah Gmell (Viola), Carlotta Kaiser (Violoncello), Jana Celidze (Violoncello) und Amelie Schneider (Kontrabass) unter Leitung von Musiklehrer Max Deml nicht nehmen und begleitete bei den jeweils ersten Sätzen des „Violinkonzert A-Moll“ von Antonio Vivaldi und des „Doppelkonzert D-Moll“ von Johann Sebastian Bach die beiden Violin-Solisten Moritz Hildebrand und David Jocher. Die folgenden solistischen Beiträge zeigten, auf welch hohem Niveau sowohl im Instrumentalunterricht der Schule als auch bei externen Lehrkräften gearbeitet wird. Anfangs wechselten sich die Streicher und Pianisten des Comenius ab. Sowohl virtuose als auch gefühlvolle dargestellte Werke gab es zu hören von Katja Lang (Klavier), Roman Erlich (Violine), Amelie Schneider (Kontrabass), Marko Zika (Klavier) und Jana Celidze (Violoncello) mit Werken u.a. von Skrjabin, Bach, Carroll, Chopin und Romberg. Die Streicher wurden am Klavier von Max Deml begleitet.
Der Unterstufenchor unter Leitung von Herbert Hutterer eröffnete den „poppigen“ Teil des Konzerts mit dem verträumten Chorsatz „Mermaid Dream“ von Lorenz Maierhofer und dem fetzigen Queen-Klassiker „Don’t stop me now“. Weiter ging es im Pop-Genre mit der Sängerin Julia Bassauer und der Saxophonistin Johanna Pistohl mit Titeln von James Bay, Wincent Weiss und Marvin Gaye, die von Moritz Schmid (Drums), David Jocher (Percussion) und Herbert Hutterer (Klavier) unterstützt wurden. Moritz Schmid konnte gleich am Drumset sitzen bleiben und zeigte mit ausgefeilter Technik mit dem Stück „Four Stickers“, dass das Schlagzeug sehr wohl ein Solo-Instrument sein kann.
Nochmals nach vorne trat Johanna Pistohl – diesmal als Sängerin, die sich selbst und das Publikum in Form von Body-Percussion beim Song „Radioactive“ zum Grooven brachte. Mit u.a. diesem Stück konnte sie auch schon beim Regionalwettbewerb „Jugend Musiziert“ in Passau die Jury für sich gewinnen und erzielte einen 1. Preis.
Der Schlussteil des Konzerts gehörte dann nochmal den Virtuosen des Comenius, die zeigten, welch beeindruckende Leistungen junge Musiker erbringen können. Anton Erlich verblüffte mit der sicherlich nicht alltäglichen Komposition „Toccata op. 11“ von Prokofjew. Moritz Hildebrand – ebenfalls sehr erfolgreich beim diesjährigen Regionalwettbewerb „Jugend Musiziert“ in Passau mit einem 1. Preis samt Weiterleitung – führte zunächst mit der „Caprice op. 1 No. 16“ von Niccolo Paganini für Violine solo ein prototypisches Werk der Virtuosenära auf. Mit seiner Mutter Ursula Hildebrand am Klavier führte der Geiger die Zuhörer in die moderne Klangwelt von Dimitri Shostakovich mit dem „Prelude op. 34 No. 24 in D“ und verband gekonnt Virtuosität und filigran-differenzierte Klangfülle.
Musiklehrer Herbert Hutterer und stellvertretender Schulleiter Stefan Kayser dankten am Ende allen Beteiligten und den Instrumentallehrern für ihr Engagement bei der Vorbereitung der Stücke. Besonderer Dank galt nochmals der Stadt Deggendorf für die Einladung, die das Konzert in diesem Rahmen ermöglichte. Hutterer erhoffte sich augenzwinkernd, dass mit diesem Abend eine neue Tradition geschaffen wurde.
Zum Abschluss gab es den temperamentvoll dargebotenen „Slawischen Tanz Nr. 8“ von Antonin Dvorak vierhändig am Flügel gespielt von Hannah Gmell und Anton Erlich. Alle beteiligten Musikerinnen und Musiker durfte am Ende großen Applaus entgegennehmen, und so blickte man sowohl beim Publikum als auch bei den Aufführenden in viele strahlende Gesichter.