Am Mittwoch, dem 17.07.2019, setzten sich die Zehntklässler des Comenius-Gymnasiums mit einem Tabu-Thema unserer Gesellschaft auseinander. Frau Hildegard Plaschzyk, die erste Vorsitzende des Hospizvereins Deggendorf e.V., informierte die Jugendlichen in sehr anschaulicher Weise über die Begleitung von schwerstkranken und sterbenden Menschen. In einer Gesellschaft, in der Schönheit, Gesundheit, Karriere, Erfolg und moderne Familienkonstellationen bzw. Single-Dasein eine ganz große Rolle spielten, werde das Thema „Tod, Sterben und Sterbebegleitung“ nahezu verdrängt bzw. tabuisiert. Wobei Umfragen ergeben haben, dass etwa 80 Prozent aller Befragten ihre letzte Lebensphase am liebsten zuhause, in vertrauter Umgebung verbringen würden. Nur in etwa 20 Prozent der Fällen sei es heutzutage möglich, dass Schwerstkranke zuhause gepflegt würden.
Das Ziel des Deggendorfer Hospizvereins sei es, ein menschenwürdiges Abschiednehmen in vertrauter Umgebung zu ermöglichen, so Hildegard Plaschzyk. Dazu betreut jeweils ein ehrenamtlicher Hospizbegleiter einen Patienten und dessen Angehörige entweder zuhause, im Altenheim, auf der Palliativstation des Klinikums oder aber im stationären Hospiz St. Ursula, das 2015 im ehemaligen Ursulinenkloster in Niederalteich eröffnet werden konnte. Auch die Begleitung von Familienangehörigen und Trauernden gehört zu den Aufgaben des Hospizvereins. Frau Plaschzyk betonte, dass der Wunsch des Sterbenden dabei stets im Vordergrund stehe. Die letzte Lebensphase solle so schön wie möglich gestaltet werden. Da kann es schon mal vorkommen, dass ein Pferd ins Hospiz St. Ursula zum Sterbenden gebracht oder eine letzte Fahrt zum Fußballspiel nach München ins Olympiastadion für den Hospizgast organisiert werde.
Diese wertvolle Aufgabe des Hospizvereins will die Comenius-Schulfamilie unterstützen und überreichte deshalb Frau Plaschzyk im Anschluss an den Vortrag einen Scheck in Höhe von 400,- Euro.