Belgische Station Zero Emission auf der Antarktis, – 5° Celsius, strahlender Sonnenschein, kaum Wind: Dr. Martin Leitl begrüßt gut gelaunt die Schülerinnen und Schüler der beiden Oberstufenkurse des Comenius-Gymnasium und strahlt in sein Handy. Der seit Oktober anvisierte Livestream hat endlich geklappt! Stolz zeigt der ehemalige Comenianer in einem 360°-Panorama die Solarzellen und Windräder, die die belgische Forschungsstation in der Antarktis auszeichnen, und mit Hilfe derer 95% der Energie aus nachhaltigen Quellen zum Betrieb der Station gewonnen werden. Weiter geht der Blick auf die einzelnen Module mit Wohn- und Kocheinheiten und die Pistenraupen, welche für die verschiedenen Exkursionen benötigt werden. Seine letzte Expedition, die er als Bergführer leitete, führte ihn in die 350 km entfernten Mount Belgicas, wo die Truppe neben Material eines Meteoriten, welches unverzüglich zu Forschungszwecken nach Belgien verschickt wurde, einen Holzschlitten aus dem Jahr 1957 fanden. Es stellte sich heraus, dass zu der Zeit eine belgische Forschergruppe in Gefahr geraten war und schlussendlich von einem russischen Flugzeug gerettet wurde. Auf Nachfrage der Schüler stellte Dr. Leitl die aktuellen Forschungsthemen vor: Eisbohrungen (zur Erforschung der Klimageschichte), Wasserstoffprojekte, Gesteinsprobenentnahme für geothermische Messungen und vieles mehr. Aus geographischer Sicht interessierte die Schüler auch das Phänomen des Polartags, wozu Dr. Leitl anmerkte, dass die Sonne an der belgischen Station derzeit nicht untergehe, sondern lediglich für kurze Zeit hinter den Bergen verschwinde. Bevor er seine Reise zurück in die Heimat (die belgische Station ist nur im Südsommer geöffnet) bereits am Tag nach dem Livestream antritt, bedankten sich die Geographie-Lehrkräfte Birgit Englmeier und Gabriele Eisenreich im Namen der Schüler ganz herzlich für diesen 30-minütigen Live-Einblick in die Geschehnisse auf der Antarktis, die sicherlich allen sehr lange im Gedächtnis bleiben.
Birgit Englmeier