Im Rah­men ihrer Aus­bil­dung zum/r Antidiskriminierungstrainer/in beka­men 14 Schü­le­rIn­nen am Don­ners­tag, 10.6.21 eine Fort­bil­dung zum The­ma Mob­bing bzw. Mob­bing­prä­ven­ti­on durch den Staat­li­chen Schul­psy­cho­lo­gen Alex­an­der Lentner.

Zunächst ging es um die Fra­ge, was man über­haupt unter Mob­bing ver­steht. Ent­ge­gen der im all­täg­li­chen Sprach­ge­brauch häu­fig fest­zu­stel­len­den Ver­wen­dung bedeu­tet Mob­bing nicht ein­fach, jeman­den zu ärgern. Viel­mehr ver­steht man dar­un­ter „vie­le klei­ne Nadel­sti­che, die sich absicht­lich an eine Per­son in einer Grup­pe rich­ten, und das über einen län­ge­ren Zeit­raum.“ Es besteht ein Kräf­te­un­gleich­ge­wicht zwi­schen Täter und Opfer, sodass es zum Macht­miss­brauch kommt.

Der Unter­schied zwi­schen einem Kon­flikt und Mob­bing besteht vor allem dar­in, dass bei einem Kon­flikt die Aus­ein­an­der­set­zung um eine Sache im Mit­tel­punkt steht und das Ziel die Durch­set­zung von Inter­es­sen ist. Dage­gen geht es beim Mob­bing nicht um die Sache, son­dern um die Aus­ein­an­der­set­zung mit der betrof­fe­nen Per­son, wobei das Ziel deren Aus­gren­zung ist.

Die Aus­sa­ge, als Schü­le­rIn kön­ne man nichts gegen Mob­bing tun, ent­larv­te Herr Lent­ner gleich zu Beginn des Work­shops als Mythos, wes­halb die teil­neh­men­den Schü­le­rIn­nen ja auch die Aus­bil­dung auf die­sem Gebiet bekom­men. Aller­dings ist es bei die­sem sen­si­blen The­ma wich­tig, sich exter­ne Hil­fe zu holen.

Anhand eines Fall­bei­spiels tes­te­ten die Schü­le­rIn­nen, ob sie in der Lage sind, einen Kon­flikt von einem Mob­bing­fall zu unterscheiden.

Im letz­ten und wich­tigs­ten Teil des Work­shops erfuh­ren die Schü­le­rIn­nen, wel­che Maß­nah­men sie gegen Mob­bing ergrei­fen kön­nen. Dazu zählt vor allem, acht­sam zu sein, nicht weg­zu­schau­en, klar Stel­lung gegen Unge­rech­tig­kei­ten auch vor einer Grup­pe zu bezie­hen und bei Über­grif­fen Hil­fe zu holen.

Im Hin­blick auf die am Ende des Schul­jah­res von den fer­tig aus­ge­bil­de­ten Trai­ne­rIn­nen durch­zu­füh­ren­den Work­shops in allen 5. bis 9. Klas­sen gab Herr Lent­ner hilf­rei­che Übun­gen zur Mob­bing­prä­ven­ti­on an die Hand. Auch das im Lock­down zum Teil ver­stärkt auf­tre­ten­de Cyber­mob­bing wur­de angesprochen.

Mob­bing nicht erst dann zum The­ma zu machen, wenn es schon Opfer gibt, son­dern auf die­sem Gebiet prä­ven­tiv zu arbei­ten, damit es gar nicht dazu kommt, ist seit vie­len Jah­ren ein wich­ti­ges Anlie­gen des Come­ni­us-Gym­na­si­ums. Dazu leis­ten sowohl die Aus­bil­dung der Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­trai­ne­rIn­nen und die von ihnen durch­ge­führ­ten Work­shops in den Klas­sen einen wesent­li­chen Beitrag.