Sie­ben MINT-begeis­ter­te Schü­le­rin­nen und Schü­ler und zwei Lehr­kräf­te des Come­ni­us-Gym­na­si­ums wur­den zusam­men mit einer eben­so MINT-inter­es­sier­ten Schü­ler­grup­pe des Les­sing-Gym­na­si­ums Hoyers­wer­da am Wil­helms­gym­na­si­um Kas­sel will­kom­men gehei­ßen und durf­ten drei Tage lang span­nen­de Ein­drü­cke im MINT-Bereich sam­meln. Nach dem Zusam­men­tref­fen der Aus­tausch­part­ne­rin­nen und Aus­tausch­part­ner der drei ver­schie­de­nen Schu­len am Wil­helms­gym­na­si­um hat­ten die Jugend­li­chen bei einer Rät­sel-Tour im Berg­park Wil­helms­hö­he rund um die bekann­te Her­ku­les-Sta­tue die Gele­gen­heit sich ken­nen­zu­ler­nen und die Rät­sel-Auf­ga­ben im Team zu lösen.

Der Future Space (von Lau­ra Ale­sin und Vero­ni­ka Fer­gert, 10c)

Den zwei­ten Tag unse­res Kas­sel-Auf­ent­halts haben wir im Future Space in der Kas­se­ler Innen­stadt ver­bracht. Der Future Space ist ein Ort, an dem man Wis­sen­schaft und Tech­nik haut­nah erle­ben kann. Dort ange­kom­men tra­fen wir auf einen offe­nen Raum mit einem gemüt­li­chen Sitz­be­reich, einer gro­ßen Büh­ne, einer klei­nen Küche mit Geträn­ke­kühl­schrank (jeder durf­te sich ein Getränk gra­tis neh­men) und einem Arbeits­be­reich mit vie­len Tischen und Stüh­len, die einem durch Trenn­wän­de ein Gefühl von Pri­vat­sphä­re gaben.

Nach einer aus­führ­li­chen und inter­es­san­ten Prä­sen­ta­ti­on über den Future Space und des­sen Auf­ga­ben­ge­bie­te, konn­te auch schon der prak­ti­sche Teil begin­nen. Zuerst auf dem Plan stand Pro­gram­mie­ren. Dazu haben wir uns in Zwei­er­grup­pen die soge­nann­te Sen­se­box ange­schaut. Die Sen­se­box bie­tet einen leich­ten Ein­stieg in die Welt der Pro­gram­mie­rung und der Sen­so­rik. Nach einem leich­ten Ein­stieg, bei dem wir die LED’s der Sen­se­box blin­ken lie­ßen, wid­me­ten wir uns der Sen­so­rik und pro­gram­mier­ten die Sen­se­box so, dass sie zum Bei­spiel Luft­feuch­tig­keit und Fein­staub­kon­zen­tra­tio­nen mes­sen konn­te. Eine Grup­pe hat­te die berühm­te Star Wars Musik ein­pro­gram­miert, so dass die Musik auf Knopf­druck ange­fan­gen hat zu spielen.

Zur Mit­tags­zeit gab es eine ein­stün­di­ge Pau­se, wäh­rend der wir in die Innen­stadt gehen konn­ten um etwas zu essen. Danach begann die zwei­te Pha­se des Pro­jekts, bei der jeder frei ent­schei­den konn­te das zu tun, was er woll­te. Die einen haben ihre DNA extra­hiert und sich die­se mit einer Ket­te um den Hals gehan­gen, ande­re haben die Mög­lich­keit mit zwei hand­gro­ßen Schne­cken zu spie­len und die­se zu füt­tern genutzt. Der Groß­teil hat­te sich dazu ent­schie­den, mit dem 3D-Dru­cker zu arbei­ten. Dazu konn­te man in einer App ein Objekt erstel­len mit belie­bi­ger Form und Far­be und es dann dru­cken. Ein Team hat es sogar geschafft, vier klei­ne Lego­stei­ne zu dru­cken. Danach war der span­nen­de Tag im Future Space lei­der schon wie­der vorbei.

Schü­ler­for­schungs­zen­trum Nord­hes­sen (von Kili­an Huber und Felix Kol­be, 10b)

„Ein wei­te­res sehr tol­les Erleb­nis und mein per­sön­li­cher Höhe­punkt war die Besich­ti­gung der Stern­war­te auf dem Dach des Schü­ler­for­schungs­zen­trums. Zu Beginn durf­ten wir uns den Mond und den Saturn durch die zwei rie­si­gen Tele­sko­pe anse­hen. Man konn­te die Him­mels­kör­per sehr gut erken­nen, weil fast opti­ma­le Bedin­gun­gen herrsch­ten. Der Him­mel war ster­nen­klar. Uns wur­den aber nicht nur der Mond und der Saturn, son­dern unter ande­rem auch ein Ster­nen­hau­fen, der eini­ge Licht­jah­re groß ist, und der Jupi­ter mit sei­nen Stür­men gezeigt. Ein Mit­ar­bei­ter des Schü­ler­for­schungs­zen­trums war für all unse­re Fra­gen offen und hat uns zu all den Beob­ach­tun­gen etwas erklärt. So zum Bei­spiel auch zum Polar­stern, der in Wirk­lich­keit gar nicht der hells­te Stern am Him­mel, aber in einer ande­ren Hin­sicht beson­ders ist. Er ist anders als alle ande­ren Ster­ne immer am glei­chen Punkt zu beob­ach­ten. Das war nur ein Teil von dem, was wir alles erfah­ren haben. Die Besich­ti­gung der Stern­war­te war ein unver­gess­li­ches Erleb­nis, bei dem wir viel dazu­ler­nen konnten.“

„Das Inter­es­san­tes­te im Schü­ler­for­schungs­zen­trum war für mich das Ras­ter­elek­tro­nen­mi­kro­skop (kurz REM). Zunächst wur­de man über die grund­le­gen­de Funk­ti­ons­wei­se infor­miert: Ohne For­meln, dafür aber mit auf­schluss­rei­chen Expe­ri­men­ten im Dun­keln. Danach wur­den wir in einen Raum geführt, in dem das Mikro­skop stand. Ein Betreu­er hat­te meh­re­re Pro­ben vor­be­rei­tet, die wir uns alle mit gro­ßem Inter­es­se ange­schaut haben. Wir haben meh­re­re inter­es­san­te Pro­ben wie Minia­tur­tei­le von Maschi­nen, Insek­ten­au­gen und Pflan­zen­zel­len bewun­dert. Die Details, die man auf den vom REM über­tra­ge­nen Bil­dern sehen konn­te, waren erstaun­lich. Beson­ders die hohe Auf­lö­sung und der gro­ße Zoom­fak­tor des Ras­ter­elek­tro­nen­mi­kro­skops haben mich sehr beein­druckt. Inter­es­sier­ten Per­so­nen wur­de noch ein USB-Stick mit Bil­dern und Vide­os zur Ver­fü­gung gestellt. In Kom­bi­na­ti­on mit der Stern­war­te war es wirk­lich ein loh­nens­wer­ter Abend.“

Bevor sich die Schü­ler­grup­pen wie­der von­ein­an­der ver­ab­schie­de­ten, stan­den am drit­ten Tag der Aus­tausch­be­geg­nung noch Ein­bli­cke in ver­schie­de­ne, natur­wis­sen­schaft­li­che For­schungs­be­rei­che, wie z.B. Astro­phy­sik und Che­mie, auf dem Programm.

Der Schü­ler­aus­tausch Ende Sep­tem­ber in Kas­sel war schon die vier­te Aus­tausch­be­geg­nung im Rah­men der Drei­län­der­ko­ope­ra­ti­on zwi­schen Hes­sen, Sach­sen und Bay­ern im Bereich der Begab­ten­för­de­rung. Der Aus­tausch wird jedes Schul­jahr von einer der drei betei­lig­ten Schu­len mit den jewei­li­gen Schwer­punk­ten MINT, Musik/Kunst und Sport geplant.

Chris­to­pher Fried­rich und Ste­pha­nie Oppolzer

An der Uni Kas­sel — Fach­be­reich Chemie.

Ankom­men am Wilhelmsgymnasium.

Ent­spann­te For­scher­at­mo­sphä­re im Future Space Kassel.