Das Theaterstück „Hier stinkt‘s!“ sensibilisiert Schülerinnen und Schüler dafür,
Mobbing zu erkennen und Lösungswege zu finden. Leider stellt Mobbing ein Problem dar, das an jeder Schule ein zentrales Thema ist und deshalb auch dementsprechend wichtig genommen werden sollte. Um dem Anliegen nach einer Schule, in die jede Schülerin und jeder Schüler gerne und angstfrei geht, gerecht zu werden, hat das P-Seminar Deutsch das „ueTheater Regensburg“ eingeladen. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kinderschutzbund e.V. präsentierten zwei Schauspieler ein mobiles Theaterstück am Comenius-Gymnasium Deggendorf.
In der Aula des Internats wurde das Stück für alle 5. Klassen sowie die Klassen 6a, 6c, 6d, 7b und 7c aufgeführt. Die Schauspieler Jessica Schilling als Tine und Matthias Kürzinger als Marko stellten das Thema beeindruckend dar.
Mit minimalistischen Mitteln – einer requisitenfreien Bühne mit nur zwei Stühlen – erzählt das Stück die Geschichte von Marko und Tine, zwei Schülern, ohne Angabe des Alters. Das bewusst offen gelassene Alter der Charaktere ermöglicht es, dass sich alle Schülerinnen und Schüler angesprochen fühlen. Marko, das Opfer, schildert seine Gefühle und Erlebnisse während des Mobbings und berichtet, dass sein Lehrer seine Notlage nicht erkennt. Auf der Suche nach einem Ausweg aus seiner Opferrolle setzt er sich intensiv mit den Ursachen auseinander und überlegt sogar drastische Maßnahmen wie Selbstmord oder Amoklauf.
Auch Tine spricht offen über Mobbing. Sie beschreibt, wie sie Marko ärgert und sich ständig neue Gemeinheiten einfallen lässt, um ihn zu quälen. Gleichzeitig erzählt sie von ihren eigenen Problemen zu Hause. Schnell wird klar, dass auch sie ein Opfer ist – ein Opfer der überzogenen Erwartungen ihrer Eltern. Diese sind bereits unzufrieden, wenn sie nur eine Drei nach Hause bringt, und erwarten, dass sie die elterliche Firma übernimmt, obwohl sie eigentlich eine talentierte Sportlerin ist. Aus Hilflosigkeit überträgt Tine ihre eigene Opferrolle auf Marko.
Die Situation wird ernster, als die beiden auf eine Klassenfahrt gehen. Doch statt weitere Konflikte auszutragen, kommen sie ins Gespräch und Tine offenbart Marko, wie unglücklich und frustriert sie ist. Das Stück endet versöhnlich und bietet sowohl den Schülerinnen und Schülern als auch den Lehrkräften wertvolle Einsichten, um Mobbing zu erkennen und Lösungswege zu finden.
Nach dem Theaterstück nahmen sich die beiden Schauspieler noch 30 Minuten Zeit, um auf die Fragen der Kinder einzugehen und von ihren eigenen Mobbing-Erfahrungen zu berichten.