Geschichte des Comenius-Gymnasiums
1900 – 1913
Die Gründung der Königlichen Realschule in Deggendorf am 1.9.1900
Nach jahrzehntelanger Vorarbeit ab 1850 konnte am 1.9.1900 eine zunächst vierklassige Realschule in Deggendorf gegründet werden. Untergebracht war die im Jahr 1903 bereits sechsklassige Königliche Realschule im alten Knabenschulhaus in der Rosengasse 12.
Der Neubau von Realschule und Internat 1913
1910 überzeugte der damalige Direktor Herr Dr. Wörle Bürgermeister und Stadtrat von seinen Plänen zum Neubau einer Realschule sowie zur Errichtung eines Schülerheims. Nachdem die Grundstücks- und Kostenfragen geklärt waren, konnte am 16.9.1913 der Umzug von der Rosengasse in die neuen Gebäude auf dem Jahnhügel termingerecht erfolgen und es entstand das erste Schulzentrum Deggendorfs, das der Stadt das Prestige einer bedeutenden Schulstadt verlieh.
Die Entwicklung der Realschule bis 1933
Die Schülerzahlen schwankten in der politisch schwierigen Zeit der Weimarer Republik ständig. Zu den bestehenden Bauten kam am 9.10.1927 eine neue Turnhalle hinzu.
Die Entwicklung der Realschule in der nationalsozialistischen Zeit (1933- 1945)
Am 16.3.1937 konnte auf Bestreben des Schulleiters Herrn Gierisch eine 7. Klasse und im Schuljahr darauf eine 8. Klasse angegliedert werden, wodurch die Realschule Deggendorf am Ende der Ausbauphase den Status einer Oberrealschule innehatte. Dies war für Deggendorf ein großer Prestigegewinn, da jetzt zum ersten Mal in der Stadt ein Reifezeugnis erlangt werden konnte. Die Schülerzahlen stiegen stetig, was auch an der stärkeren Verflechtung zwischen Schule und Heim lag. Als „Deutsches Schulheim“ richtete man Unterricht und Erziehung ganz auf die NS-Ideologie aus.
1913 – 1945
1945 – 1974
Der schwierige Neubeginn 1945-1950
Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte die Schule als achtjährige „Oberrealschule mit Schülerheim Deggendorf“ wiederhergestellt werden. Bedingt durch die Flüchtlingskinder und die Fusion mit der Mädchenrealschule stieg die Zahl der Schüler auf ca. 1000.
Der Ausbau von Schule und Heim von 1950 bis 1974
Ab 1955 wurde die Schulzeit um ein Jahr mit der sogenannten neunten Klasse verlängert. Neu war ab dem Schuljahr 1963/64 auch der sprachliche Zweig, der neben dem bereits bestehenden mathematisch-naturwissenschaftlichen eingerichtet wurde. Aufgrund der steigenden Schülerzahlen freute man sich am 12.7.1963, einen dreistöckigen Neubau der Schule mit zwei übereinander liegenden Turnhallen einweihen zu können. Ein Jahr später wurde die Oberrealschule Deggendorf laut ministerieller Bekanntmachung zur offiziellen Heimschule erklärt. Seit dieser Zeit fungiert auch der Freistaat Bayern als Sachaufwandsträger für die Schulanlage und für das Schülerheim. Zu Jahresbeginn 1968 konnten die Heimschüler in ihren neuen Erweiterungsbau einziehen.
Aus der Oberrealschule wird das Comenius-Gymnasium
Am 1.8.1965 wurde die Oberrealschule in ein Gymnasium umbenannt und ab 1971 fungierte der aus dem heutigen Tschechien stammende Pädagoge Jan Amos Comenius (1592-1670) als Namensgeber für das einstmalige Gymnasium Deggendorf I. Ein weiterer Meilenstein war die Ernennung des Comenius-Gymnasiums zur Seminarschule ab dem Jahr 1974.
Die Entwicklung der Schule zu einem der größten Gymnasien Niederbayerns
Mit der Errichtung eines Tagesheims 1978/79 folgte der damalige Schulleiter Herr Renner dem verstärkten Wunsch der Elternschaft, dass die Kinder auch am Nachmittag eine sinnvolle Hausaufgabenbetreuung durch qualifizierte Lehrkräfte der Schule erhalten. Wegen der über lange Jahre hinweg hervorragenden sportlichen Leistungen am Comenius-Gymnasium errichtete man ab dem Schuljahr 1985/86 in Kooperation mit dem TSV Deggendorf eine Stützpunktschule für Leichtathletik.
In Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Landbauamt Passau (Herr Stein) unter der Leitung des Architekturbüros Gollwitzer wurde schließlich nach 10jähriger Wartezeit im September 1991 (pünktlich zu Schulbeginn!) mit den Bauarbeiten für den Erweiterungsbau begonnen. Der viergeschossige Bau erhielt einen Lichthof mit Glaskuppel, mehrere Lehr- und Fachräume, vor allem für Physik, Chemie, einen Informatikraum, einen Musik- und einen Zeichensaal, einen Fitnessraum (Kraftraum) und einen neuen Fremdsprachenraum. Aufgrund der Sparmaßnahmen des Trägers kam es immer wieder zu Verzögerungen, so dass erst im Schuljahr 1993/94 die Baumaßnahmen am Erweiterungsbau abgeschlossen werden konnte.
Dazu kam ab November 2005 die neue Dreifachturnhalle als Gemeinschaftsprojekt der Schule mit der Stadt Deggendorf.
Dies Sanierung des Internats
2005 begann die Generalsanierung des Internats, die im Sommer 2009 abgeschlossen wurde. Seitdem können 75 Schülerinnen und Schüler komfortabel in Ein-, Zwei- und Dreibettzimmern untergebracht werden.
Die Einrichtung von Modellklassen für Hochbegabte
Ab dem Schuljahr 2009/10 wurden von der ersten Frau als Direktorin des Comenius-Gymnasiums Frau Alt Modellklassen für besonders begabte Schüler eingerichtet. Seit 2015 ist die Schule ein Kompetenzzentrum für Begabtenförderung in Niederbayern.
Die Ausrichtung der Schule für die Zukunft
Die Schule weiterzuentwickeln, ist der Schulgemeinschaft am Comenius äußerst wichtig. Im Rahmen der Unterrichtsentwicklung wird, die Impulse des Kompetenzzentrums aufgreifend, das Prinzip der Personorientierung mithilfe verschiedener Methoden und Maßnahmen (z.B. Coaching) in allen Klassen besonders gefördert. Jedem Schüler werden seinen Talenten und seiner individuellen Eignung gemäße Möglichkeiten zur Entfaltung geboten. Das gilt auch für den Bereich des Sports durch die Einrichtung der Stützpunkte für Leichtathletik und Triathlon. Der MINT-Bereich wurde zudem durch die Aufnahme des Gymnasiums in das deutschlandweite MINT-EC-Netzwerk gestärkt.
Im Schuljahr 2021/22 wird erstmal das Programm „Klasse 5.0“ angeboten, wo Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen die Möglichkeit bekommen, im Klassenverband mit Hilfe von iPads die Welt an die Schule zu holen.
Seit Ende des Schuljahres 2016/17 wird der ehrwürdige Altbau der Schule energetisch und baulich modernisiert und somit die zeitgemäße Infrastruktur im Zuge des „DigitalPakts Schule 2019 bis 2024“ für ein modernes, digitales Schulgebäude gelegt. Ab dem Schuljahr 2021/22 soll er wieder mit Unterricht belebt werden können.