Unter­richt der etwas ande­ren Art durf­ten wir, die Schü­le­rin­nen und Schü­ler der Klas­se 6c und 6d erle­ben, als wir, beglei­tet von unse­ren Lehr­kräf­ten StRef Simon Reisch­mann, StRin Susan­ne Bai­er und OSt­Rin Moni­ka Gol­lor, nach Maria­ort bei Regens­burg auf­bra­chen, um auf dem Fluss Naab eine Fahrt auf einer Navis luso­ria, einem von Stu­den­ten des Lehr­stuhls für Alte Geschich­te der Uni­ver­si­tät Regens­burg authen­tisch nach­ge­bau­ten anti­ken Kriegs­schiff zu unter­neh­men. In römi­scher Zeit wur­de die­ser Schiffs­typ für Patrouil­len­fahr­ten auf Flüs­sen wie dem Rhein oder der Donau, der natür­li­chen Gren­ze zwi­schen dem Impe­ri­um Roma­n­um und dem wil­den Ger­ma­ni­en, genutzt, um ein­fal­len­de und plün­dern­de Ger­ma­nen abzuhalten.

Nach einer kur­zen Ein­füh­rung durch unse­ren stren­gen Steu­er­mann, den guber­na­tor, durf­ten wir schnell selbst „an die Rie­men“ und merk­ten dabei rasch am eige­nen Lei­be, welch har­te Arbeit die römi­schen Sol­da­ten, die bis zu 16 Stun­den pro Tag rudern muss­ten, an Bord leis­te­ten: Schon nach kur­zer Zeit schmerz­ten unse­re Hän­de vom anstren­gen­den und kräf­te­zeh­ren­den Rudern, mit Team­geist und Dis­zi­plin aber hat­ten wir bald unse­ren eige­nen Ruder-Rhyth­mus gefun­den und so ging es, unter­bro­chen von eini­gen Ruder­pau­sen, in denen uns unser „Steu­er­mann“ mit einer Rei­he inter­es­san­ter Infor­ma­tio­nen über den All­tag auf der Navis luso­ria ver­sorg­te, in flot­ten Tem­po auf der Naab dahin. Die Sol­da­ten, die auf einer Navis luso­ria Dienst tun durf­ten, sahen sich in der Anti­ke als durch­aus pri­vi­le­giert, ver­dien­ten sie doch deut­lich mehr als ihre Kol­le­gen zu Lan­de, hat­ten bes­se­re Auf­stiegs­chan­cen und zudem muss­ten sie ihre Waf­fen, ihr Gepäck und ihre Ver­pfle­gung nicht den gan­zen Tag kilo­me­ter­lang selbst auf dem Rücken tra­gen. Ande­rer­seits war es aber bestimmt ziem­lich unbe­quem den gan­zen Tag auf dem Boot zu ver­brin­gen und dort auch zu essen und zu schla­fen. Zudem dürf­te es an Bord nicht wirk­lich gut gero­chen haben, denn alles, was so „anfiel“, lan­de­te in der Bil­ge, dem mit Leck­was­ser gefüll­ten Kiel­raum. Ihn leer zu schöp­fen, schlimms­ten­falls mit dem eige­nen Ess­ge­schirr, war eine übli­che Stra­fe bei Ungehorsam.

Wie­der zurück am Ufer wur­den wir von einem römi­schen Legio­när in Emp­fang genom­men, der uns auf sehr kun­di­ge und zugleich amü­san­te Wei­se über das römi­sche Kriegs­we­sen infor­mier­te und die ver­schie­de­nen Aus­rüs­tungs­ge­gen­stän­de eines Legio­närs vor­stell­te. Die Kin­der durf­ten sich selbst wie eine römi­sche Zen­tu­rie in der Schlacht­ord­nung auf­stel­len, vor­rü­cken und sogar die Waf­fen des Legio­närs schwin­gen — natür­lich unter sei­ner Aufsicht.

Am Ende waren wir uns alle einig: Die Exkur­si­on zur navis luso­ria war ein span­nen­des, lehr­rei­ches und auf­re­gen­des Erleb­nis! Ein herz­li­ches Dan­ke­schön an den För­der­ver­ein des Come­ni­us-Gym­na­si­ums, der die­sen Aus­flug durch eine groß­zü­gi­ge Spen­de finan­zi­ell unter­stützt hat!

Die Klas­sen 6c und 6d unterwegs…