„Zweideutige Memes mit Bezug zum Nationalsozialismus werden häufig verharmlost“, betont Hanna-Sophie Rueß. Die Referentin beschäftigt sich unter anderem mit weiblichen Influencerinnen der rechten Szene und ist am Dienstag vom Courage-Netzwerktreffen der Regionalkoordination Niederbayern von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ in den Plattlinger Bürgersaal geladen worden.
60 Schüler und Lehrkräfte beschäftigten sich mit Memes, Bilder oder kurze Videos, die mit Texten ergänzt und von Smartphone zu Smartphone verschickt werden. Zudem diskutierten sie über das „Leben als Muslima in Deutschland“, „Diskriminierung vonseiten der Lehrkräfte“ und „Konflikte im Freundeskreis“.
Es entstanden auch Ideen: So soll ein Gespräch mit Überlebenden des Holocaust im Frühjahr 2024 organisiert werden. „Die Schülerinnen waren sich einig, dass man die wenige Zeit, die für diese Gespräche noch vorhanden ist, nutzen sollte“, heißt es in der von Regionalkoordinator Martin Birkner verschickten Pressemitteilung.
Den Abschluss machte Katharina Fuchs von der mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus. Der Pressemitteilung zufolge ging Birkner auf Verbindungen von niederbayerischen AfD-Politikerinnen und Politikern in die extrem rechte Szene ein und beleuchtete deren politische Aussagen kritisch.
Die stellvertretende Internatsleiterin des Comenius Gymnasiums Deggendorf, Patrizia Gillner, fasste den Tag wie folgt zusammen: „Das Netzwerktreffen war wieder ein Jahreshöhepunkt für die Antidiskriminierungstrainer des Comenius-Gymnasiums“. Das Comenius-Gymnasium ist wie auch das Robert-Koch-Gymnasium regelmäßiger Gast des Netzwerktreffens. Mit Freude wurde auch die Isar-Mittelschule Plattling sowie viele andere Schulen aus der Region begrüßt.
Begeistert zeigte sich Regionalkoordinator Birkner vom Plattlinger Bürgersaal. Deswegen sollen auch künftige Netzwerktreffen darin stattfinden.