„Freiheit“ – dieses immer aktuelle und besonders bedeutende Schlagwort war das Thema der Wissenschaftswoche, welche im neuen G9-Lehrplan in der 11. Jahrgangsstufe eingeführt wurde und in der Woche vor den Faschingsferien zum zweiten Mal am Comenius-Gymnasium stattfand.

Im Vorfeld suchten die Schülerinnen und Schüler der Klassen 11a und 11c in ihrem bevorzugten Unterrichtsfach ein Arbeitsthema, wozu die Fachlehrkräfte Anregungen gaben, um die Auswahl zu erleichtern. In digitalen Ordnern luden sie mögliche Unterthemen, Untersuchungsschwerpunkte und Fragestellungen hoch. Die Schülerinnen und Schüler fanden sich in Kleingruppen von bis zu vier Personen zusammen und konkretisierten das jeweilige Thema vor Beginn der eigentlichen Wissenschaftswoche.

Die Klasse 11b beschäftigt sich bereits das ganze Schuljahr mit diesem Thema im Rahmen eines Wissenschaftsjahres. Am Ende des Jahres wird ein von den Schülerinnen und Schülern erstelltes Wissenschaftsjournal herausgegeben werden.

Die Wissenschaftswoche begann für alle 11. Klassen in der Aula mit einer Begrüßung durch den Schulleiter Peter Scharnagl und einer organisatorischen Einführung durch den Koordinator Günther Zillner. Roland Stadler, welcher mit Ursula Beer das Wissenschaftsjahr der 11b betreut, gab anschließend einen Input zu Internetrecherche, Quellensuche und wissenschaftlichem Arbeiten.

Nach diesen theoretischen Einführungen ging es dann in die Arbeitsphase, wobei für die unterschiedlichsten Themengebiete in vielen verschiedenen Fächern recherchiert wurde. Mit zwei weiteren Vorträgen von Experten der TH Deggendorf wurden die Schülerinnen und Schüler für die Abschluss-Präsentation am letzten Tag fit gemacht: Zum Thema „Wissenschaftsposter“ referierte Herr Dr. Kunz und in die Präsentationsart „Pitch“, eine Art Kürzestvortrag, wie er heute in den Universitäten und in der Wirtschaft üblich ist, führte Frau Wilhelm mit vielen praktischen Übungen ein.

Die Lehrkräfte der gewählten Fächer standen in diesen Tagen als Ansprechpartner zur Verfügung.

Am letzten Tag nach einer arbeitsreichen Woche mit viel Recherche, Überlegungen, Teamarbeit und dem oben erwähnten Input fanden die Abschlusspräsentationen in der Aula statt. Jede Gruppe stellte dabei ihr Thema mit einem 60-90-sekündigen Pitch und einem informativ und optisch ansprechend gestalteten Wissenschaftsposter vor, welche an Stellwänden ausgestellt wurden. Diese Vorträge waren sehr kurzweilig und interessant. Anschließend konnten die Schülerinnen und Schüler in einer Art Projektmesse die Produkte der einzelnen Gruppen und erste Auszüge des Wissenschaftsjournals begutachten. Dabei gab es unter anderem e-Books, selbst erstellte Videos und Homepages, Instagram-Accounts, Podcasts, einen Zeitstrahl und einen im Schulhaus gestalteten Schaukasten zu betrachten und zu bewundern.

Folgende Themen wurden bearbeitet und vorgestellt:

11a

  • Wie weit geht die Meinungsfreiheit auf X seit Elon Musks Übernahme?
  • Wie schaut der Alltag im Gefängnis aus?
  • What impact did apartheid in South Africa and segregation in the U.S. have on the daily life of black people?
  • Cannabis-Verbot?
  • Wie weit darf sprachliche Provokation in Liedtexten im Rahmen der Kunstfreiheit gehen, bevor sie als Hate-Speech gilt?
  • Wie steht es um das Recht abzutreiben?

11b

  • Freiheitsverständnis im Extremsport
  • Transrechte in Deutschland und Österreich im Vergleich
  • Wie unsere persönliche Freiheit während Corona angegriffen wurde?
  • Freiheit in der Energieversorgung
  • Wie frei sind indigene Völker in den USA?
  • Die USA – für wen ist es das Land der Freiheit?
  • Die Debatte um Abtreibung
  • Freiheit oder/und Sicherheit

11c

  • Konflikte und Widersprüche in der Freiheit des heutigen Frankreichs
  • Gibt es den freien Willen aus der Perspektive der Physik?
  • Wie hängt die Freiheit mit der Mathematik in der Renaissance zusammen?
  • Wie lässt sich Freiheit mit Leistungssport verbinden am Beispiel Skifahren?
  • Die Sache mit dem Kick – über das Gefühl der Freiheit im Sport
  • Welche Freiheiten haben nicht-westliche Frauen?
  • Sollte das Recht auf Selbstbestimmung über Leben und Tod absolut gelten?
  • Wie schränken Grenzen die Freiheit ein am Beispiel Mexiko?

Die Ergebnisse waren vielfältig und sehr interessant. Es zeigte sich wieder einmal, zu welchen Leistungen Schülerinnen und Schüler in der Lage sind, wenn sie eigenständig an Themen arbeiten können, die sie herausfordern und auch mal an ihre Grenzen gehen lassen.

Die Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler sowie der betreuenden Lehrkräfte zur zweiten Wissenschaftswoche am Comenius-Gymnasium waren vorwiegend positiv, man war sich einig, dass diese Wissenschaftswoche gewinnbringend war. Es gab sogar Stimmen, dass diese gerne öfter stattfinden dürfte. Und ja, das Thema „Freiheit“ ist zeitlos und jederzeit wichtig, darüber gab es auch keine zweite Meinung.