Theorie ist wichtig – aber sie wird erst richtig spannend, wenn man sie in der Praxis erlebt. Genau das durfte der Kurs des diesjährigen Leistungsfaches Wirtschaft-und Recht unter der Leitung von Frau Maier bei der Hans Pregler GmbH & Co. KG in Deggendorf erfahren. Die Schülerinnen und Schüler bekamen nicht nur die einmalige Gelegenheit, hinter die Kulissen eines erfolgreichen Unternehmens zu blicken, sondern erlebten hautnah, wie das theoretische Wissen aus dem Unterricht in der realen Arbeitswelt umgesetzt wird.
Pregler, bekannt unter dem Namen Pregler Hydraulik und Elektronik, ist Spezialist für maßgeschneiderte Prüfstände, die in der Produktüberprüfung eingesetzt werden. Doch das ist längst nicht alles: Das Unternehmen modernisiert und wartet auch komplexe Systeme wie Schaltschränke, Hydraulikanlagen und Controller für seine Kunden. Die Firma, die seit ihrer Gründung im Deggendorfer Industriegebiet fest in Familienhand ist, öffnete für diesen Tag ihre Türen und zeigte, was hinter der beeindruckenden Technologie steckt.
Ein Tag voller Entdeckungen
Der Tag begann mit einer warmen Begrüßung durch Herrn Tino Kraft, der den Kurs durch die Welt von Pregler führte. Seit 2007 im Unternehmen, kennt er jedes Detail. Gleich zu Beginn vermittelte er den Schülerinnen und Schülern spannende Fakten über Pregler: Über 90 Fachkräfte arbeiten dort und die Firmengeschichte reicht bis ins Jahr 1929 zurück. Seitdem hat Pregler einige beeindruckende Projekte realisiert – von Kooperationen mit Automobilgrößen wie BMW, Daimler und Audi bis hin zu Aufträgen für Liebherr, RWE-Kraftwerke und sogar für die Bundespolizei im Bereich Luftfahrt.
Besonders faszinierend: Jedes Produkt, das bei Pregler entwickelt wird, ist ein Unikat. So stellte Herr Kraft beispielsweise einen Prüfstand für die Zentralhydraulikversorgung von Helikoptern vor oder berichtete über die Entwicklung eines Prüfstandes für Autoreifen, bei dem eine sogenannte „Hexapoden-Automatisierung“ zum Einsatz kommt – eine technische Herausforderung, die zeigt, wie viel Know-how und Kreativität in jedem einzelnen Auftrag steckt. „Für uns beginnt eine Serie schon bei zwei oder drei Stück“, erklärte Herr Kraft und veranschaulichte den Kurs detailliert den Ablauf der Projektabwicklung und der Preisgestaltung für diese maßgeschneiderten Lösungen.
Mittagessen und ein Blick hinter die Kulissen
Nach so viel spannenden Einblicken war es Zeit für eine Pause – und die hatte es in sich! Pregler lud den Kurs zu einem leckeren Pizza-Mittagessen ein, das bei allen gut ankam. Gestärkt ging es danach in die Werkstätten, wo die Schülerinnen und Schüler die Abteilungen für Hydraulik und Elektronik erkunden durften. Hier bekamen sie hautnah zu sehen, wie die hochspezialisierten Prüfstände entwickelt und gefertigt werden.
Im Anschluss standen die Büros auf dem Programm, wo die theoretischen Grundlagen für die praktischen Entwicklungen gelegt werden. Dort nahm sich Herr Kraft auch die Zeit, den zuvor eingesandten Fragenkatalog der Schülerinnen und Schüler ausführlich zu beantworten. Auf die Frage „Wie viel investiert Ihr Unternehmen in Forschung und Entwicklung?“ antwortete er: „Bei Pregler ergibt sich die Entwicklung durch die spezifischen Anforderungen unserer Kunden – jedes Projekt bringt uns voran.“ Auch die Frage „Wie werden Lieferanten ausgewählt?“ beantwortete er präzise: „Es geht um Partnerschaften, zum Beispiel mit Bosch Rexroth, aber auch um Kriterien wie Produktvielfalt, Qualität, Preis, Liefertreue und die Reputation der Anbieter.“
Selbst aktiv werden
Am Ende des Tages wurde es nochmal praktisch: Die Schülerinnen und Schüler durften selbst Hand anlegen und einen Schreibtisch-Stiftehalter aus Metall in perfekten 90-Grad-Winkeln biegen – eine Herausforderung, die mit Bravour gemeistert wurde. Mit einem Lächeln und vielen neuen Eindrücken im Gepäck verabschiedete sich die Gruppe schließlich von Herrn Kraft und der Firma Pregler.
Der Tag bei Pregler war nicht nur eine eindrucksvolle Ergänzung zum theoretischen Unterricht, sondern auch eine inspirierende Erfahrung, die den Schülerinnen und Schülern zeigte, wie spannend Wirtschaft und Technik in der Praxis sein können.
Veronika Fischer, StRin Eva Maier