Der Begriff hört sich ver­traut an und ist trotz­dem nicht leicht zu defi­nie­ren: „Hei­mat“ hat vie­le Kon­no­ta­tio­nen und sie ist posi­tiv wie nega­tiv belegt. 14 Schü­le­rin­nen und Schü­ler des P‑Seminars Geschich­te am Come­ni­us-Gym­na­si­um unter der Lei­tung von Nico­le Dress­ler und Bernd Schil­ler haben sich über ein Jahr lang des The­mas ange­nom­men und unter dem Titel „Hei­mat (?)“ ver­sucht, die­ses visu­ell umzusetzen.

Her­aus­ge­kom­men ist eine abwechs­lungs­rei­che Fine-Art-Foto­aus­stel­lung bestehend aus etwa 70 Bil­der. Zur Ver­nis­sa­ge am Don­ners­tag­abend kamen vie­le Eltern, Fami­li­en­mit­glie­der, Lehr­kräf­te, exter­ne Gäs­te sowie Deg­gen­dorfs drit­te Bür­ger­meis­te­rin Rena­te Was­mei­er sowie der stell­ver­tre­ten­de Land­rat Josef Fär­ber, um die Ergeb­nis­se zu würdigen.

Inter­nats­lei­ter Peter Schar­nagl eröff­ne­te die Ver­an­stal­tung als Ver­tre­ter der Schul­lei­tung und bedank­te sich für die Krea­ti­vi­tät und das Enga­ge­ment, mit dem die 14 Schü­le­rin­nen und Schü­ler sowie deren Lehr­kräf­te die Ver­an­stal­tung vor­be­rei­tet hat­ten. Er ging auf das Fra­ge­zei­chen hin­ter dem Begriff der „Hei­mat“ ein, das die Auf­ga­be habe, den gän­gi­gen Hei­mat­be­griff zu hin­ter­fra­gen und so zei­ge die Aus­stel­lung eben nicht Hei­mat­kli­schees, son­dern stel­le Hei­mat authen­tisch und aus vie­len sub­jek­ti­ven Blick­win­keln dar und fül­le den Begriff mit Leben, der auf den ers­ten Blick für die heu­ti­ge Schü­ler­ge­nera­ti­on oft unzeit­ge­mäß wirke.

Auch der stell­ver­tre­ten­de Land­rat Josef Fär­ber wür­dig­te die Arbei­ten der Schü­le­rin­nen und Schü­ler und beton­te, wie authen­tisch das Leben in unse­rer Hei­mat, die Stadt und der Land­kreis Deg­gen­dorf, auf den Bil­dern dar­ge­stellt wer­de. Auch Deg­gen­dorfs drit­te Bür­ger­meis­te­rin Rena­te Was­mei­er, die das Fach Geschich­te eigent­lich mit etwas „Ange­staub­tem“ aus eige­ner Erin­ne­rung ver­band, war beein­druckt davon, wie die Schü­le­rin­nen und Schü­ler auf den Bil­dern Geschich­te mit moder­nen, aktu­el­len Blick­win­keln ver­bun­den haben und den Begriff „Hei­mat“ visu­ell umge­setzt haben. „Für mich ist Hei­mat ein Gefühl und ich konn­te mir zuerst nicht vor­stel­len, wie man das foto­gra­fie­ren kann“, so Rena­te Was­mei­er. Aber gera­de das sei dem P‑Seminar sehr gut gelungen.

Han­nah Unver­dor­ben, Cari­na Biel­mei­er, Veri­na Nebel und Anna Rei­ter begrüß­ten die Gäs­te abschlie­ßend im Namen des Semi­nars und bedank­ten sich bei den Spon­so­ren und exter­nen Part­nern, Gra­fi­ker Andre­as Meth­ling und Foto­gra­fin Alex­an­dra Linz­mei­er, für deren Unter­stüt­zung. Wei­ter­hin erklär­ten die Schü­le­rin­nen noch kurz den Ent­ste­hungs­pro­zess der Aus­stel­lung, deren Aus­gangs­punkt eine eige­ne Defi­ni­ti­on von „Hei­mat“ war – die­se Defi­ni­tio­nen in Text­form sind auch in der Aus­stel­lung zu lesen. Anschlie­ßend gin­gen sie dar­auf ein, dass man sich eben weni­ger mit der Ereig­nis­ge­schich­te als viel­mehr der All­tags- und Kul­tur­ge­schich­te unse­rer Stadt, der Land­schaft und des Land­krei­ses im Rah­men von zwölf Port­fo­lio­the­men aus­ein­an­der­ge­setzt habe.

Im Anschluss gab es einen Steh­emp­fang und mit Geträn­ken und einem klei­nen Imbiss dis­ku­tier­ten die betei­lig­ten Schü­le­rin­nen und Schü­ler sowie die Gäs­te die Bil­der in der Ausstellung.

Im Rah­men der App „Wan­der­kul­tur“ wer­den ab Janu­ar auch wei­te­re der ins­ge­samt 500 Bil­der des P‑Seminars mit eige­nen Defi­ni­tio­nen und Gedan­ken zum The­ma „Hei­mat“ zu sehen sein.

Nico­le Dressler